Staatenhaus am Rheinpark, Saal 2
Lucia di Lammermoor

- Olesya Golovneva | Sopran
Foto: Kerstin Kühne

Olesya Golovneva | Sopran
Foto: Kerstin Kühne
Oper - Gaëtano Donizetti
Libretto von Salvatore Cammarano
nach "The Bride of Lammermoor" von Walter Scott
Musik von Gaetano Donizetti (1797 - 1848)
in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Inszenierung Eva-Maria Höckmayr
Bühne Christian Schmidt
Kostüme Saskia Rettig
Licht Nicol Hungsberg
Dramaturgie Mark Schachtsiek
Chorleitung Zierde Quarré
Musikalische Leitung Eun Sun Kim
Zur Entstehung
Bereits bei der Uraufführung 1835 in Neapel feierte Lucia di Lammermoor einen beispiellosen Triumph, binnen kurzer Zeit erschien das Werk auf fast allen Bühnen Europas. Zur Vorlage diente Gaetano Donizetti (1797-1848) Walter Scotts Roman Die Braut von Lammermoor, entstanden im Geist der Schauerromantik. Lucia, von ihrem Bruder Enrico aus politischen Gründen zum Verrat an ihrem Geliebten Edgardo getrieben, ermordet in der Hochzeitsnacht den ihr aufgezwungenen Ehemann Arturo. Sie verfällt dem Wahnsinn, was bei ihrem letzten Auftritt von Donizetti in einer der grandiosesten Szenen der Opernliteratur gestaltet wird. Virtuoser Koloraturgesang ist hier nicht Selbstzweck, sondern Ausdruck tiefster seelischer Zerrissenheit und Verzweiflung. Die düstere Handlung, im schottischen Hochland angesiedelt, hinderte den Komponisten nicht daran, eine echte italienische Belcanto-Oper zu schreiben, die ihren Reiz aus dem Reichtum der Melodien bezieht. Hier ist es die besonders reich und farbig gestaltete Orchestrierung, wobei einzelne Instrumente wie Harfe und Flöte und sogar eine Glasharmonika dramaturgisch sehr genau eingesetzt sind.
Inhalt
1. Akt. Ravenswood nimmt Abschied von seiner Geliebten Lucia. Er muß Schottland in politischem Auftrag verlassen. Sie schwören sich gegenseitig ewige Treue. Als Lord Ashton erfährt, daß seine Schwester Lucia seinen Erzfeind Ravenswood liebt, schwört er Rache.
2. Akt. Lucia weigert sich, Lord Bucklaw zu heiraten. Durch einen fingierten Brief macht Ashton sie jedoch glauben, daß Ravenswood ihr untreu geworden ist. Verzweifelt stimmt sie der Heirat mit Bucklaw zu und unterschreibt den Heiratsvertrag. Da stürzt Ravenswood herein. Als er erkennt, daß Lucia einem anderen das Jawort gegeben hat, verflucht er sie.
3. Akt. Ashton und Ravenswood wollen ihren Streit am nächsten Tag in einem Duell austragen. Lucia tritt blutbefleckt vor die ausgelassen feiernden Hochzeitsgäste. Im Wahn hat sie Bucklaw getötet. Sie stirbt in derselben Nacht. Als Ravenswood von ihrem Tod erfährt, begeht er Selbstmord.
VITA Eva-Maria Höckmayr
Eva-Maria Höckmayr studierte in München Theaterwissenschaft, Neuere deutsche Literatur und Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität sowie Sprech- und Musiktheaterregie an der Bayerischen Theaterakademie "August Everding". Ihren Diplomabschluss machte sie im Jahre 2006. Sie war Regie-Stipendiatin der "Akademie Musiktheater heute" der Deutsche Bank Stiftung und Stipendiatin des Richard-Wagner-Verbands. Ihre Inszenierung von "Pelléas et Mélisande" am Theater Aachen wurde 2010 mit dem Götz-Friedrich-Preis und dem NRW-Förderpreis für junge Künstlerinnen und Künstler ausgezeichnet. In den Fachzeitschriften "Opernwelt" und "Die Deutsche Bühne" wurden in den Kategorien "Regie des Jahres" und "Inszenierung des Jahres" "Pelléas et Mélisande", "Otello" am Theater Freiburg, "Suor Angelica" an der Oper Köln und Delius' "Romeo und Julia auf dem Dorfe" an der Oper Frankfurt nominiert. Neben Schauspielproduktionen hat sie "Madama Butterfly" am Nationaltheater Weimar, "Pique Dame" und "Tannhäuser" am Theater Freiburg, "La traviata" am Theater Heidelberg, Alessandro Scarlattis "Marco Attilio Regolo" im Rokokotheater Schwetzingen, sowie eigene, spartenübergreifende Abende wie "Schwanengesänge" oder "Kreutzersonate" (ausgezeichnet mit dem Förderpreis der "Akademie Musiktheater heute") inszeniert. Zu ihren aktuellen Arbeiten zählen Telemanns "Emma und Eginhard" an der Staatsoper Unter den Linden Berlin (mit René Jacobs), "Der Freischütz" am Staatstheater Darmstadt.
VITA Eun Sun
Eun Sun Kim ist Stipendiatin des Dirigentenforums des Deutschen Musikrates seit 2007, wo sie auch an Dirigierkursen u.a. mit Peter Gülke, Bernhard Kontarsky und Kurt Masur teilnahm. 2008 war sie die 1. Preisträgerin des "Internationalen Jesús López Cobos Opera Conducting Competition" in Madrid und Assistentin von Zubin Mehta in der Produktion von la Escuela Superior de Música Reina Sofía in Madrid. Ab der Saison 2008/09 bis Sommer 2010 war sie Assistentin am Tetro Real in Madrid von Chefdirigent Jesús Lopez-Cobos, assistierte aber auch u.a. Produktionen bei Jiri Belohlavek, Chistopher Hogwood, Eliahu Inbal, Ivor Bolton und anderen. Ihr Debüt am Teatro Real feierte sie im Frühjahr 2010 mit Rossinis "Il Viaggio a Reims" kurz nach ihrem Debüt am Auditorio Nacional in Madrid mit dem Orquesta Sinfónica de Madrid. Im Herbst 2010 debütierte Eun Sun Kim an der Oper Graz mit Puccinis "La Boheme" und wurde umgehend nur wenige Wochen später für ein Konzert wieder eingeladen. Im Januar 2011 war sie Bertrand de Billys Assistentin bei der "Parsifal" - Produktion im Teatro Regio Turin.
Regie: Eva Maria Höckmayr
Eckhardt Kruse-Seiler
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