Staatenhaus am Rheinpark, Saal 2

Cosi fan tutte

Staatenhaus Köln
Foto: Jürgen Schulzki
Staatenhaus Köln
Foto: Jürgen Schulzki

So machen's alle oder Die Schule der Liebenden
Oper - Wolfgang Amadeus Mozart
Ein emotionales Verwirrspiel über Liebe, Treue, verborgene Sehnsüchte und Enttäuschungen

Libretto von Lorenzo da Ponte
Uraufführung 26. Januar 1790 im "k.k. National-Hof-Theater nächst der Burg" zu Wien
Die deutsche Erstaufführung fand 1791 in Leipzig statt.

Musikalische Leitung: Gábor Káli
Inszenierung: Tatjana Gürbaca
Bühne und Kostüme: Ingrid Erb
Licht: Andreas Grüter


Von den "großen Opern" Mozarts nach dem "Idomeneo" hat es bei der "Così" am längsten gedauert, bis sie die uneingeschränkte Gunst des Publikums gewonnen hatte. Dies hat nichts mit der Musik zu tun; diese gehört vielmehr zum Inspiriertesten, was Mozart überhaupt komponiert hat. Es ist vielmehr das Sujet der "Liebesprobe", das dem bildungsbürgerlichen Publikum des 19. Jahrhunderts als frivol, anstößig und zynisch galt. Dass zwei junge Frauen unter der Regie eines "alten Philosophen" und Skeptikers von ihren Liebhabern an der Nase herumgeführt und in eine Situation manöveriert werden, wo sich jede dem Liebhaber der anderen ergeben muss, ist unter psychologischen und moralischen Gesichtspunkten in der Tat schwer erträglich. Und jede Inszenierung muss denn auch mit dem Problem fertig werden, wie sie die Wiederherstellung der Ausgangskonstellation am Ende des Verwirr- und Verwechslungsspiels einigermaßen plausibel vorführt.
Wie das Premierenpublikum Mozarts Oper aufgenommen hat, ist nicht überliefert. Ein gräflicher Besucher der Premiere fand die Musik "charmant" und das von Da Ponte erfundene Sujet "assez amusant": Nach der Premiere erlebte die Oper bis zum August 1790 immerhin noch zehn Aufführungen, bis sie zunächst einmal von den Wiener Bühnen verschwand.

Die Handlung der Oper, die in Neapel spielt:

Erster Akt.
Die Freunde Ferrando und Guglielmo sind mit zwei Schwestern aus Ferrara liiert , der erstere mit Dorabella, der letztere mit Fiordiligi. Während die jungen Männer sich gegenseitig die unvergleichliche Schönheit und unverbrüchliche Treue ihrer Geliebten bestätigen, wird diesen von Don Alfonso, einem "alten Philosophen", unterstellt, auch sie könnten wie alle Frauen untreu werden. Alfonso erbietet sich, den Beweis für seine Unterstellung zu erbringen, vorausgesetzt die beiden jungen Männer würden sich in allen Dingen seinen Anweisungen fügen. In Form einer Wette wird das gegen die jungen Damen gerichtete intrigante Vorhaben besiegelt. In der zweiten Szene sehen wir die beiden Damen - wie in einer Spiegelsituation zur ersten Szene -, ihre jeweiligen Liebhaber in den höchsten Tönen preisen. Dieses Idyll wird allerdings jäh zerstört, als Alfonso erscheint und den Schwestern ankündigt, ihre Liebhaber müssten unverzüglich in den Krieg ziehen. In einer rührenden Szene nehmen die Paare von einander Abschied, nicht ohne sich noch einmal ihre unverbrüchliche Liebe zu versichern. Unter den Klägen eines Militärmarsches ziehen die beiden Freunde von dannen, während die beiden Damen in tiefe Trauer versinken. Inzwischen verbündet sich Alfonso mit Despina, der Kammerzofe der beiden Damen, die allerdings schon vor diesem Bündnis ihre Herrschaft zu überreden versucht, sich doch nach neuen Liebhabern umzuschauen. Beide Damen haben dieses Ansuchen allerdings empört zurückgewiesen. Ferrando und Guglielmo müssen sich auf Anweisung Alfonsos als Albaner verkleiden und erscheinen in dieser Verkleidung wieder bei den beiden Schwestern, selbstverständlich ohne von diesen erkannt zu werden. Doch nun werden die Partner getauscht: Ferrando umwirbt Fiordiligi, während sein Freund Guglielmo die Liebe Dorabellas zu gewinnen versucht. Zunächst haben diese Bemühungen keinen Erfolg, die beiden Frauen bleiben standhaft und die beiden Männer geben sich schon der Hoffnung hin, ihre Wette gegen Don Alfonso gewinnen zu können. Doch auf Anweisung von Alfonso fahren die Männer nun schwerere Geschütze auf. Weil sie von ihren Angebeteten nicht erhört werden, wollen sie sich nun vergiften. Der als Arzt verkleideten Despina gelingt es allerdings, mit Hilfe eines Magneten - das Ganze ist ein Parodie auf die für die Zeit sensationelle Heilmethode des Dr. Mesmer - das Gift aus den vermeintlichen Leichen zu ziehen und die beiden Männer ins Leben zurückzurufen. Und da zeigen beide Schwestern die erste Wirkung, indem sie den wieder ins Leben Zurückgerufenen erste Küsse gewähren. Doch noch sind die Festungen nicht gefallen.

Zweiter Akt.
Zu Beginn des zweiten Aktes bemüht sich Despina erneut, ihre Herrschaften von den Vorzügen neuer Liebschaften zu überzeugen. Es gelingt ihr immerhin, Zweifel am Nutzen der Treue in den Herzen der Schwestern zu säen. Bei einem Gartenfest macht Alfonso den nächsten Versuch, die neuen Paare einander näherzubringen. Als erste wird Dorabella schwach und ergibt sich dem Werben Guglielmos. Als dieser dem Freund von seiner Eroberung berichtet, gerät Ferrando außer sich und will sich sofort an der in seinen Augen Ungetreuen rächen. Nur mühsam kann Guglielmo ihn davon abbringen. Doch inzwischen ist auch Fiordiligis Widerstand gegenüber Ferrando ins Wanken geraten, und unter Zureden der Schwester und ihrer Zofe gibt auch sie schließlich der Werbung Ferrandos nach. Dem aus Alfonsos Sicht gelungenen Partnertausch soll durch eine gemeinsame Hochzeit der beiden Paare die Krone aufgesetzt werden. Dafür sind alle Vorbereitungen getroffen. Sogar die als Notar verkleidete Despina steht schon bereit, um die Trauungszermonie zu vollziehen, als Alfonso die Rückkehr der beiden Freunde aus dem Krieg ankündigt. Die beiden Frauen sind völlig verwirrt und verzweifelt, zumal ihre Untreue von den am Betrug Beteiligten rasch aufgedeckt wird. Rachegelüste werden zwar geäußert, doch das gattungstypische Ende erzwingt eine Versöhnung, wobei entgegen aller psychologischen Plausibilität die Ausgangskonstellation wiederhergestellt wird, also: Guglielmo versöhnt sich mit Fiordiligi, während Ferrando seine Beziehung zu Dorabella erneuert. Über alle triumphiert jedoch Alfonso (im Bündnis mit Despina), der seine These von der notorischen Untreue (bei Männern wie Frauen) für bewiesen halten darf.






in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Dr. Hans-Gerhard Neugebauer

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Letzte Aktualisierung: 28.04.2024 14:01 Uhr     © 2024 Theatergemeinde BONN | Bonner Talweg 10 | 53113 Bonn