Bang Bang - GOP. Varieté-Theater Bonn - kultur 157 - Juni 2019

Bang Bang
Foto: GOP Varieté-Theater

Der Star des Abends war nicht zu sehen

In einem bleibt sich das GOP. auch nach fast drei Jahren in Bonn treu: Keine Show ist wie die andere!
Bang Bang ist, kurz gesagt, eine empfehlenswerte runde Sache. Musik der 60er und 70er, von der damals 19-jährigen Nina Hagen („Du hast den Farbfilm vergessen“) über Hermann van Veen („Wenn ich mir was wünschen dürfte“), Nat King Cole ­(„L-O-V-E“) bis zu den Beach Boys („Surfin’ U.S.A.“), sowie viele weitere Ohrwürmer begleiten die Show mit herrlich verrückten Klamotten und einem wunderbar harmonischen Artistenteam.
Natürlich bieten die zehn Künstler*innen – wie immer im GOP. – viel Artistisches zum Staunen, Wundern und Mitzittern. Zum Beispiel wirbelt Anna Ward zur Musik von Nina Simone rasend schnell und doch voller Grazie mit ihrem Cyr über die Bühne; Simon-James Reynolds scheint einen Knopf zum Ausschalten der Schwerkraft gefunden haben, wenn er am Swinging Pole turnt. Oder Jade Morins Kleiderständer-Akrobatik – wo nimmt sie die Kraft her? Oder das Telefonhörer-Ballett ...
Doch rückt bei Bang Bang die einzelne Darbietung manchmal ganz bewusst in den Hintergrund. Im Vordergrund steht das Team, die „Geschichte“ (ein buntes Treiben in einem Appartement im Stil der 1960er Jahre, in dem sich alle treffen und von einem Fotografen in Szene gesetzt werden sollen – woraus sich die einzelnen akrobatischen Nummern entwickeln), die schräg-schrille Show an der sich alle neben ihren Spezialnummern in vielen Rollen beteiligen.
Und dafür, dass in dieser sprachlosen Show bei jeder Besucher*in eine (andere?) „Geschichte“ erlebbar wird, ist der eigentliche Star des Abends verantwortlich: Der 42-jährige Franzose Anthony Venisse, der diese so lebendige Show inszeniert hat. Chapeau! ubi
Spieldauer ca. 2¼ Stunden inkl. Pause
Die nächsten Vorstellungen: Bis 30.6. mittwochs bis sonntags

Mittwoch, 04.09.2019

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