Rothschild, Hannah: Die Launenhaftigkeit der Liebe

kultur 132 - Januar 2017

Die Launenhaftigkeit der Liebe ist der Titel eines Gemäldes des Rokoko-Malers Watteau, das im Laufe der Jahrhunderte durch viele, oft königliche, Hände ging und schließlich bei einem Trödler im London unserer Zeit landete. Hier wird es von Annie, die als Köchin bei einer Kunsthändlerfamilie arbeitet, entdeckt und gekauft. Sie hat keine Ahnung von dem tatsächlichen Wert des Gemäldes, und ohne die Hilfe eines jungen Museums-Führers, der sich in sie verliebt, würde sie auch für immer ahnungslos bleiben. Die Launenhaftigkeit der Liebe ist – laut Klappentext – ein Paukenschlag, eine freudige Überraschung, ein einzigartiger Genuss! Ganz gerne stimme ich dem zu, es ist ein wunderbares (dickes) Buch voller Überraschungen, unerwarteter Wendungen und mit all dem Schicksal, das das 20. Jahrhundert so einzigartig machte.
Manchmal erzählt das Bild, das, nach und nach von seinem Firnis befreit, seine ursprüngliche Schönheit wiedergewinnt, auch selbst von seiner Geschichte und der seines unglücklichen Meisters. Aufatmend legt man es nach 500 Seiten aus der Hand, weil auch Annie nun zur Ruhe kommt und glücklich wird... und kocht, wie zu Watteaus Zeiten!

Donnerstag, 16.02.2017

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