Theatergemeinde BONN

Spiritualität als Schlüssel neuer Opernerfahrung

Klaviermusik
Foto: pixabay / stevepb
Klaviermusik
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Vortragsreihe zu "Musik für die Lebenden" von Giya Kantscheli
Seminar - Dr. Benedikt Holtbernd

Was ist der Anspruch von Oper? Eine Oper findet in der Regel im Kontext eines Opernbetriebs statt: ein Abonnementpublikum kommt ins Opernhaus, um sein Ensemble und auch Gastsänger zu feiern, die ihre Stimmen oft gemeinsam mit einem Chor und von einem Orchester begleitet prachtvoll erklingen zu lassen. Inszenierung und Bühnenbild, die Regie versucht, das Werk optisch und szenisch eindrucksvoll auf die Bühne zu bringen.

Ist jedoch in einer solchen Produktionsstätte, die auch ökonomischen Bedingungen unterworfen ist, eine spirituelle Erfahrung möglich? Sie ist ja auch als ein gemeinsames Einschwingen der Zuschauer auf eine Botschaft zu verstehen: „Aus Musik entsteht Stille, und zuweilen wird die Stille selbst zur Musik. Eine solche Stille zu erreichen, ist mein Traum“.

Der georgische Komponist Giya Kantscheli hat abseits der westeuropäischen Operntradition mit seiner einzigen Oper ein Musiktheater entwickelt, das sich von Konventionen freimacht. Alle musikalischen Stile und Genres sind erlaubt. Kantscheli fügt das Mysterienspiel und populäre Musik sowie Element der Grand Opera auch in einer humoristischen Weise zu einem Ganzen zusammen, um eine Kriegssituation angemessen würdevoll und berührend zu reflektieren.

Das Seminar wird helfen, die einzelnen Elemente des Musiktheaters herauszuschälen und die spezifische Tonsprache Kantschelis zu entdecken.

Die Themen der Sitzungen sind:
1. Das Genre des Mysterienspiels und der Passion im Hinblick auf die szenische Umsetzung
2. Popularität darf ein Element der Oper sein
3. Versagt die Grand Opéra den direkten Zugang zu menschlichen Grenzsituationen?
4. Spiritualität und Aktualität, zwei Seiten einer Münze?
5. Theaterraum und Wirklichkeit – ein Spiel des Scheins?
6. Gesang als unmittelbarer Ausdruck menschlicher Existenzerfahrung.

Der Referent:
Dr. Benedikt Holtbernd studierte Musikwissenschaft und Germanistik an der Ruhr-Universität Bochum und promovierte über "Die dramaturgischen Funktionen der Musik in den Schauspielen Goethes". Gleichzeitig studierte er Gesang. Er war Dramaturg, Pressesprecher, Künstlerischer Betriebsdirektor und Operndirektor an verschiedenen Theatern von der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg, über das Stadttheater Bern, die Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld und Mönchengladbach bis hin zur Sächsischen Staatsoper Dresden, Semperoper. In Bonn war er Künstlerischer Geschäftsführer des Deutschen Musikrates. Er ist als Musikmanager international tätig.

Termine: 13., 20., 27. Mai sowie 3., 10. und 17. Juni 2025 (6-mal dienstags von 16 Uhr - 17.30 Uhr)

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Die Termine

Di

13

Mai

Theatergemeinde BONN | 13.05.2025 | 16.00 Uhr - 17.30 Uhr


Info
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