Theatergemeinde BONN

Alcina

Klaviermusik
Foto: pixabay / stevepb

Seminar - Dr. Benedikt Holtbernd

Mit dem die Oper „Alcina“ beherrschenden Element der Zauberei verweist Georg Friedrich Händel auf neue Wege der Oper. Die unmittelbare Verknüpfung mit den Auftraggebern ist im neuen Royal Theatre Covent Garden in London nicht verpflichtend gegeben. Händel konnte sich an den luxuriösen Bedingungen des Theaters orientieren, gleichsam aus dem vollen: die besten Sänger, die ausgezeichnete Ballettcompagnie. Er konnte der Fantasie freien Lauf lassen. Doch was für eine Art Oper ist damit entstanden? An welche Grundmuster der Opera seria hat sich Händel gehalten bzw. wie hat er sie verändert? Welche neuen Horizonte konnte er dem Publikum öffnen?

Die Themen der Sitzungen sind:
1. Die Handlung – nur eine Dienerin zur Selbstbestätigung herrschaftlicher Strukturen der Auftraggeber? Der Tanz als signifikantes Element der Oper.
2. Historische Kontextuierung des Opernstoffs – ein homogener Bildungsstand der Adressaten?
3. Der Zauber der Virtuosität mittels historischer Instrumente – flexible Agilität statt bombastischer Klangrausch.
4. Der musikalische Dialog als Opernfest – die Überhöhung des Alltags.

Der Referent:
Dr. Benedikt Holtbernd studierte Musikwissenschaft und Germanistik an der Ruhr-Universität Bochum und promovierte über "Die dramaturgischen Funktionen der Musik in den Schauspielen Goethes". Gleichzeitig studierte er Gesang. Er war Dramaturg, Pressesprecher, Künstlerischer Betriebsdirektor und Operndirektor an verschiedenen Theatern von der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg, über das Stadttheater Bern, die Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld und Mönchengladbach bis hin zur Sächsischen Staatsoper Dresden, Semperoper. In Bonn war er Künstlerischer Geschäftsführer des Deutschen Musikrates. Er ist als Musikmanager international tätig.

Termine: 29. Oktober sowie 5., 12. und 19. November 2024 (4-mal dienstags von 16 Uhr - 17.30 Uhr)