Schauspielhaus

Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui

Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui
Foto: Thilo Beu
Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui
Foto: Thilo Beu

Schauspiel - Bertolt Brecht

Inszenierung: Laura Linnenbaum
Wiederaufnahme: 26.09.2023 (Premiere: 20.05.2023)

In dieser Historienfarce schildert Bertolt Brecht den Werdegang des kaltblütigen Underdogs Arturo Ui zum gefürchtet-geachteten Beherrscher des Karfioltrusts in Chicago. In einer ökonomisch angespannten Lage – die Wirtschaftskrise lässt auch den Blumenkohlhandel stocken – versteht es Ui mit seinem Gefolge geschickt, die Vertreter von Wirtschaft und Politik gegeneinander auszuspielen und zugleich für seine Vorhaben einzuspannen. So lässt sich der Politiker Dogsborough zu einer Stadtanleihe überreden. Als ihm kurz darauf wegen Korruption der Prozess gemacht wird, scheint Arturo Ui für ihn die einzige Rettung zu sein, der mit seinen Schergen die Gelegenheit skrupellos ausnutzt. Die stets anwesende Presse vermag nicht, die Verwicklungen aufzudecken. Schließlich setzt Ui an, auch die Nachbarstadt Cicero unter seinen Einfluss zu bringen.
Bertolt Brecht (*1898 in Augsburg; †1956 in Ost-Berlin) zählt zu den einflussreichsten deutschen Dramatikern und Lyrikern des 20. Jahrhunderts. Von 1922 bis 1924 war er Dramaturg an den Münchner Kammerspielen, anschließend bis 1926 Regisseur am Deutschen Theater in Berlin. Von 1933 bis 1948 lebte er im Exil, wo viele seiner Dramen entstanden. Zurück in (Ost-)Berlin war er bis zu seinem Tod als Autor und Regisseur in der DDR tätig.
Als Brecht im Jahr 1941 den Entschluss fasste, ein Stück über „gewisse Vorgänge, die wir alle kennen“, zu schreiben, greift er auf seine Recherchen aus dem Amerika der frühen 1930er-Jahre zurück. Eine Vielzahl von Zeitungsartikeln, Büchern und Filmen beleuchtet die Bandenkriege in Chicago und New York und lässt den Werdegang von Al Capone als Chef der Chicagoer Unterwelt nachvollziehen. In dem parabelhaft angelegten Stück verknüpft Brecht diesen mit dem Aufstieg Adolf Hitlers vom österreichischen Gefreiten zum Reichskanzler und späteren „Führer“ des „Dritten Reichs“. Die Perversion des Kapitalismus, so Brecht, sei der Faschismus.
Die Uraufführung von „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ fand am 10.11.1958 in Stuttgart statt.
Laura Linnenbaum (*1986 in Nürnberg) studierte Regie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Als freischaffende Regisseurin inszenierte sie bereits u. a. am Staatsschauspiel Dresden, Düsseldorfer Schauspielhaus und Staatstheater Hannover. Am Theater Bonn brachte sie im Jahr 2017 Brechts „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“ zur Aufführung, zuvor führte sie bereits Regie bei „Spieltrieb“ und „Romeo und Julia“.

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