Keine halben Sachen – Kösling hat Gäste - GOP Variete Theater - Kultur Nr. 174 - Dezember 2022

Mit viel Schwung und?Elan ins neue Jahr!

Unter Ohrwurmverdacht steht Marcel Köslings Song „Keine halben Sachen“ zur gleichnamigen Show: „Keine halben Sachen – das habe ich mir geschworn … Keine halben Sachen, ich fühle mich wie neugeborn …“. Um was für Sachen es in den Strophen im einzelnen geht, ist fast egal. Es geht um den Vorsatz, bestimmte Dinge nicht mehr halb(-herzig), sondern ganz, mit Elan und Aufmerksamkeit, zu machen und hierdurch der Umwelt und auch sich selbst besser gerecht zu werden. Und das mit Humor!
„Keine halben Sachen“ gehört zu den erfolgreichsten Shows des GOP-Repertoires. Am 3. November hatte sie ihre Bonn-Premiere und steht bis zum 8. Januar auf dem Programm. Das Motto passt perfekt zum Schmieden guter Vorsätze für das neue Jahr. Doch auch ohne diesen Aspekt ist das Programm bestens geeignet für einen fröhlichen Jahresausklang im Varieté-Theater, der eine stimmungsvolle Mischung aus Comedy, Artis­tik, Zauberei und Musik bietet.
Der Zauberkünstler und Kabarettist Marcel Kösling (*1986 in Hamburg) tritt dabei als Moderator und Gastgeber auf, der die Akrobatik-Nummern von neun Artist:innen aus acht Staaten umrahmt und zu einem großen Ganzen verbindet. Kösling, der in den Jahren 2004 bis 2011 der Norderstedter Kabarettgruppe „Die Thespisnarren“ angehörte und seit 2005 mit Soloprogrammen auftritt, moderiert die Show herzlich und professionell und streut eigene künstlerische Funken mit Kabarettszenen, Zauberei und originellen Liedern ein.
Unter der Regie von Knut Gminder (der auch die GOP-Shows Sprechstunde, Slow, Sông Trang und Zauberhaft inszenierte) und mit Unterstützung der Choreografin Anna-Lena Bernhofen entstanden auch einige Tanz- und Gesangsnummern, in denen das Show-Ensemble gemeinsam für gute Laune sorgt.
Die erste artistische Solo-Nummer der Show präsentiert die Jongleurin Jessica Savalla: Locker und spielerisch wirbelt sie erst Keulen, dann Bälle in steigender Anzahl durch die Luft. Besonders originell ist, dass sie einen Kescher an einem Gürtel befestigt trägt und damit aus großer Höhe kommende Bälle lässig hinterrücks auffängt. Später tritt sie mit einer temperamentvollen Hula-Hoop-Nummer mit mehr als zehn Reifen auf.
Maryna Sakhokiia bietet eine eindrucksvolle Handstand-Nummer, bei der ihre Handstandständer auf einem sich drehenden Tisch angebracht sind. Mit ihrem Bühnen- und Lebenspartner, dem ehemaligen Eisläufer Chris Tees, hat sie einen zweiten Auftritt mit einer atemberaubenden Rollschuh-Nummer auf einer kleinen, ca. 30 cm hohen Rundbühne. Das faszinierende „Pas de deux“ erinnert an Eistanz – mit rasanten Drehungen, gewagten Hebefiguren.
Ein zweites hochtalentiertes Künstlerpaar sind Carola Serrano und Fabian Galoye. Sie haben sich auf Luftakrobatik mit Strapaten (an der Bühnendecke befestigten Bändern) spezialisiert und präsentieren im fliegenden Wechsel Sinnliches und – aus Sicht des Betrachters – faszinierend Ris­kantes.
Direkt nach der Pause wird die Konzentration des Publikums ganz schnell wiederhergestellt als Svetlana Wottschel mit bzw. in ihrer „Aerial Sphere“ auftritt. In dieser in zwei Hälften teilbaren durchsichtigen „Luftkugel“ schwebt die Artistin in die Höhe und präsentiert akrobatischen Tanz. Sorgfältig abgestimmtes Lichtdesign unterstreicht die eindrucksvolle Darbietung und lässt Sterne funkeln.
Von der Höhe in die Unterwasserwelt entführt Silent Rocco mit seiner Pantomime-Darbietung anschließend das Publikum. In Blaulicht getaucht hält man als Zuschauer angesichts der Schwimmbewegungen automatisch den Atem wie beim Tauchen an und meint das Rauschen des Wassers zu hören.
Als Finale präsentieren Roman Karpovich und Artur Ivankovich als Duo Karpovich atemberaubende Sprungkunst auf dem Teta Board. Mit dem Schwung dieses wippenartigen Schleuderbretts wirbeln die Künstler einander gegenseitig in die Höhe – haarscharf die im Vergleich zu anderen Spielstätten geringe Deckenhöhe des GOP Bonn einkalkulierend.
All diese Auftritte funktionieren natürlich auch nur mit ganzem Körper­einsatz und 100%iger Konzentration, sodass die Show ihrem Namen auch in künstlerischer Form mehr als gerecht wird!
J.S.

. J.S.
Spieldauer ca. 2 Stunden inkl. Pause
Die weiteren Termine: Mi - So bis 8.01.23 (Weihnachten:?25. und 26.12. )

Sonntag, 01.01.2023

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