Michaela Odekerken: "Poesie des Augenblicks" - Eröffnung am 22.05.23 um 18:30 Uhr

Morgendämmerung, 2023
Foto: Michaela Odekerken
Morgendämmerung, 2023
Foto: Michaela Odekerken

Die Ausstellung kann bis zum 18. August 2023 zu den Öffnungszeiten der Geschäftsstelle der Theatergemeinde BONN besichtigt werden:
Mo-Fr 9-13 Uhr (oder nach Absprache).

Wie Poesie und Musik verkörpert die Malerei von Michaela Odekerken den Augenblick.
Die rhythmische Gestaltung bedingt das Erleben, andererseits bilden das schwingende Gesamtfeld und sein Kontinuum durch die unaufhörliche Wiederkehr der Bewegungen ein Element der Permanenz, der Beharrung und der Zeitlosigkeit.
Die Wahrnehmung wird simultan erlebt, das Zeitempfinden aufgehoben und der Augenblick entfaltet sein Geheimnis.
Als unmittelbarer Ausdruck des Lebens aber auch Infragestellung der bisher vertrauten Wirklichkeit, gelenkt durch das Unbewusste und Übereinstimmung von innerer Wahrheit und universellen ­Kräften, zeigen ihre Bilder in abstrakter Weise Erscheinungsformen der Natur. Die Verbindung von Licht und Bewegungsstruktur schafft Vibration und Energie, zwei ursprüngliche Faktoren potenzieren somit ihre Qualitäten und erhöhen die symbolische Wirkung und Aussagekraft der Werke.
Die Künstlerin bewegt sich auf den Spuren der Natur und möchte deren vitale Rhythmen, sanfte Schwingungen und mikrokosmische Ge­heim­nisse aufspüren und erforschen. Dabei dient in der fernöstlichen Maltradition Papier als Matrix und Resonanzboden für diese Form von Wirklichkeitstransformation.
Übertragen auf die Leinwand verdichten sich mit Hilfe der Lasurtechnik und sensitiv abgestimmten Membranschichten starke Bildeindrücke, die Raumtiefe und fließende Bewegungen erschaffen.
Schwerpunkt der seit 2004 entstandenen Serie sind japanische Haikus, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen. Poesie als eigener Lebensstil (Kado) war für viele Dichter nach ihrer Überzeugung eine Quelle zur Erleuchtung. Die Haikus sind meist in Hiragana geschrieben, in einer reinen Lautschrift.
Die Bildserie „Indische Lyrik“ entstand seit 2013, die von 1750 v. Chr. bis zur heutigen Zeit reichenden Texte in der jeweils ursprünglichen Sprache wie Pali, Sanskrit oder Hindi wurden in Devanagari, der auch heute noch in Indien verwendeten Schrift, geschrieben.

Michaela Odekerken, geb. 1955 in der Nähe von Bonn, ein Sohn und eine Tochter, studierte an der Universität Bonn Mathematik und Geographie. Der Wunsch, neben der naturwissenschaftlichen auch eine künstlerische Ausbildung zu erhalten, führte sie an das Kunstwissenschaftliche Institut und an das Kunstforum.
Als selbständige Galeristin mit dem Schwerpunkt Zeitgenössische Malerei förderte sie einige Jahre lang vor allem junge Künstler/-innen und als Vorsitzende der Gedok Bonn insbesondere Künstlerinnen. In dieser Zeit setzte sie sich mit der repräsentativen Seite der Kunst auseinander, entwickelte ihre eigene Malerei aber auch stetig weiter.
Reisen nach ­Indien, Thailand und Sri Lanka ließen ihre Liebe zur Kunst und Kultur Asiens wachsen und nahmen immer mehr Einfluss auf ihr künstlerisches Werk. So fließen Weisheiten des Zen-Buddhis­mus, Taoismus und Hinduismus in ihre Malerei ein und werden durch deren Poesie zur Inspiration. Asiatische Traditionen und europäische Kunstauffassung spiegeln sich in Michaela Odekerkens Werk wider, und es entsteht eine individuelle Darstellungsweise, die eng verknüpft ist mit der in der fernöstlichen Kunst verankerten Bezeichnung „Kunstweg“.
In zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen wurden ihre Bilder gezeigt, viele davon fanden den Weg in private und öffentliche Sammlungen.


Mittwoch, 17.05.2023

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Letzte Aktualisierung: 10.06.2023 16:01 Uhr     © 2023 Theatergemeinde BONN | Bonner Talweg 10 | 53113 Bonn