Shadows in Motion - Tanzgastspiel der John Lehrer Dance Company in der Oper

Spiel mit Licht und Schatten

Von der anderen Seite des Atlantiks kam wenige Tage später die Jon Lehrer Dance Company mit ihrer fulminanten Show Shadows in Motion. Die in Buffalo im US-Bundesstaat New York beheimatete Truppe pflegt einen sehr athletischen Jazz-Dance-Stil mit Street-Dance- und Hiphop-Motiven und lockte folglich eine Menge jüngeres Publikum ins erneut ausverkaufte Opernhaus. Die acht experimentierfreudigen Tänzerinnen und Tänzer sind durchweg an der Universität von Buffalo ausgebildet. Mit dem populären Shadowland des amerikanischen Pilobolus Dance Theatre und seinen überraschenden Formationen hat ihre Show trotz des Titels indes wenig zu tun. In den sieben Szenen ihres inkl. Pause knapp zweistündigen Programms geht es vor allem um Bewegungs-Energie auf der Bühne. Gelegentlich verstärkt durch grandiose Lichteffekte, partiell verdoppelte Schatten, Schwarzlicht- und Stroboskop-Reflexe. Das ist ein visuell atemberaubendes Spektakel vom einleitenden „Iambus“ (= Sprung) bis zum mitreißenden „Pantheon Rising“ am Schluss. Dazwischen erscheinen verführerische Sirenen im Nebelmeer und lebenslustig traditionsverbundene Tschuktschen („Chukchi“) aus den nördlichen Polarregionen. Auf eine männlich robuste „Troika“ folgt ein filigranes weibliches Solo („The Way Within“). Große Gefühle geraten bei der körperlich extremen Hochspannung zum raffinierten musikalischen Soundtrack in den Hintergrund. Ein tänzerisch brillantes Traumspiel voller kreativer Impulse. Zum Abspann, bei dem alle noch mal individuell kleine Kostproben ihres Könnens gaben, tobte Jon Lehrer selbst mit und genoss das rhythmische Klatschen des jubelnden Publikums ebenso wie die Standing Ovations. E.E.-K.

Dienstag, 15.01.2019

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