Familie Malentes Wundertüte - Kleines Theater- kultur 118 - Juli 2015

Durchgeknalltes Wunschkonzert



Mit Perücken, Kostümen und aberwitzigen Requisiten geizen die Malentes wahrhaftig nicht, wenn sie das populäre deutsche Liedgut der vergangenen 60 Jahre ironisch durch den Kakao ziehen. Wobei selbstverständlich Ariel, Omo und der weiße Riese allen Flecken gewachsen sind: nicht sauber sondern rein…
Die treue Fan-Gemeinde der munteren Familie kann gar nicht genug kriegen von den genial verrückten Shows, in denen nichts vor unverschämt witzigen Parodien sicher ist. Und das alles live, stereo und in Farbe, inklusive dem unverwüstlichen knallroten Gummiboot und der Ostrock-Hymne Du hast den Farbfilm vergessen. Zum grünen Pflichtprogramm gehört Mein Freund, der Baum, und auch sonst ist ihr Stilblüten-Schatz schier unerschöpflich. Wenn Familie Malente ihre „Wundertüte“ auspackt, geht’s zurück in selige Anfangszeiten. Volare, der Hit von 1958, darf da nicht fehlen. Natürlich auch nicht die doppelte Nana Mouskouri, eine der Glanznummern der Malentes alias Knut Vanmarcke und Dirk Voßberg. Für ihr „Wunschkonzert“ haben sie zusammen mit den fabelhaften Rosie-Singers Christin Deuker und Bianca Arndt alles durcheinander gewirbelt, was dem TV-Publikum seit der Erfindung der Fernsehtruhe im kollektiven Gedächtnis hängen blieb.
Wobei selbst viele Zuschauer, die nicht nur mit ARD und ZDF sozialisiert wurden, textsicher mitsingen können. Kommissar Derrick lässt schon mal den legendären Wagen holen, Aktenzeichen XY bleibt ungelöst. Dafür wird geradezu kriminell komisch der Glamour des Schlagersternchen-Himmels erforscht. Selbst ET hat einen kleinen galaktischen Auftritt in der musikalisch und tänzerisch perfekten Revue. Das „Radioballett“ der Kunstfiguren Peter und Vico Malente tobt charmant über Abgründe, die mit einer „Schnapsdrossel aus Avignon“ noch lange nicht enden.
Im 21. Jahrhundert landen sie mit Lenas Satellite, bevor sie für Rise like a Phoenix eine Regenbogen-Fahne hissen und Conchita Wurst begrüßen. Mit Vollbart, Gala-Robe und echtem Sopran. Ein Glückspilz (Dirks kühne Übersetzung „Lucky Mushroom“ hat einen Beigeschmack von Droge), wer noch Tickets erobert hatte für ihr schillerndes Hit-Universum, das wie das Leben mitunter (k)ein Wunschkonzert ist. Der Rest muss jedoch nicht verkümmern. Schon im März/April 2016 meldet sich die Familie Malente gut gelaunt im Kleinen Theater wieder mit Musik aus Studio C. E.E.-K.

Die Letzte Vorstellung
war am 28.06.2015

Dienstag, 22.09.2015

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