Volkslied

kultur 109 - Oktober 2014

Ein Volkslied ist ein Gesangsstück, das durch die gemeinsame Sprache, Kultur und Tradition einer sozialen Gruppe entstanden ist. Es zeichnet sich vor allem durch eine leichte Sangbarkeit, die Herkunft aus dem Volk und überwiegende Anonymität aus. Zuweilen sind allerdings auch Kunstlieder zu Volksliedern geworden, z.B. Franz Schuberts Lied Am Brunnen vor dem Tore.
Den deutschen Begriff „Volkslied“ prägte 1773 Johann Gottfried Herder. In einem Briefwechsel über „Oßian und die Lieder alter Völker“ wird der Begriff, in Anlehnung an Thomas Percys „popular song“, erstmals von ihm verwendet.
Volkslieder behandeln überwiegend stetig wiederkehrende oder alltägliche Situationen, Begebenheiten und Stimmungen des sozialen Lebens. Ursprünglich wurden sie durch gesangliche Tradition – über Gehör und Nachahmung –weitergegeben und befanden sich in einem dauernden Prozess der Variation und Neuschöpfung. Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert begannen Forscher und Komponisten wie Béla Vikar, Zoltán Kodály oder Béla Bartók Volkslieder und Volksmusik zu sammeln und aufzuzeichnen. Seitdem wurden viele Volkslieder in gedruckten Liedersammlungen „konserviert“ und fanden von dort wiederum Eingang in die Kunstmusik, so z.B. auch bei Niels Wilhelm Gade. E.H.

Donnerstag, 13.11.2014

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