Tonalität

kultur 21 - November 2005

Mit dem musikalischen Begriff ”Tonalität” ist die Beziehung der Töne eines Musikstücks auf ein ihm zugrunde liegendes System, bzw. Ordnungsprinzip gemeint.
Dieses System kann eine Dur-Moll-Funktionslehre sein, wie sie vor allem in der sogenannten "klassischen" Musik vorherrschend war. Hierbei wird ein Zusammenklang von Tönen auf einen zentralen Ton bezogen, der die Tonart bestimmt, beispielsweise C-Dur.
Auch wenn dies in der Literatur immer wieder behauptet wurde, besonders von Kritikern der ”atonalen” Musik, ist das Ordnungsprinzip, das den Tönen eines ”tonalen” Musikstücks zugrunde liegt, nicht von der Natur vorgegeben, sondern eine jahrtausendealte Kulturleistung.
Die im Sprachgebrauch häufig als "atonal" bezeichnete Musik stellt lediglich ein bis dato gültiges Ordnungssystem in der Musik, nämlich das dur-moll-tonale, in Frage und setzt ihm ein anderes Prinzip entgegen.
In der sogenannten Zwölftonmusik (Dodekaphonie), einem von Arnold Schönberg entwickelten ”Ordnungsprinzip” innerhalb der ”atonalen” Musik, werden die Töne nur auf sich selbst bezogen und ihre Aufeinanderfolge gehorcht bestimmten Regeln. Das Resultat dieser Musik klingt vollkommen anders als das der dur-moll-tonalen Musik.
Streng genommen gibt es gar keine "Atonalität", da jedem Musikstück ein bestimmtes Prinzip zugrunde liegt - und sei es auch ein nur zufälliges.
Vorläufer der sogenannten Atonalität waren Bi- und Polytonalität, in der zwei oder mehrere Tonarten zugleich erklangen, bzw. eine Tonart nicht eindeutig bestimmt werden konnte, bekannte Vertreter dieser Musik sind Richard Strauss und Igor Strawinsky. E.H.

Dienstag, 25.02.2014

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