Ondes Martenot

kultur 49 - September 2008

Maurice Martenot (1898-1980), ein Kompositionsschüler von André Gédalge, stellte 1928 das erste von ihm entwickelte Modell der Ondes Martenot vor. „Ondes“ heißt übersetzt „Wellen“. Die Ondes Martenot sind ein Instrument elektronischer Klangerzeugung. Es beruht auf der Erkenntnis, dass durch Lampen mit drei Elektroden Schwingungen von äußerster Reinheit erzielt werden können. Die Ondes Martenot wurden im Laufe der Jahre in ihren Möglichkeiten erweitert und zuletzt mit Transitoren ausgestattet. Das Instrument erlaubt eine sehr differenzierte Spielweise. In der modernen Version werden die Ondes Martenot mit der rechten Hand über eine Tastatur gespielt, während die linke Hand Dynamik, Vibrato, Glissandi und verschiedene Klangfarben über einen Ring, der sich auf einem Draht parallel zur Tastatur befindet, aussteuert. Viele französische Komponisten verwendeten das Instrument für einzelne ihrer Werke (z.B. Arthur Honneger, Darius Milhaud oder Edgar Varèse). Für die Wasser- und Lichtspiele der Pariser Weltausstellung 1937 schrieb Olivier Messiaen seine "Fêtes des belles eaux" für Ondes Martenot-Sextett. Solistisch ist das Instrument in der Turangalila-Symphonie eingesetzt. In seiner Oper "Saint François d’Assise" kommen drei Ondes Martenot zum Einsatz; im 5. Bild geben die elektronischen Klänge das Spiel des Engels auf seiner Fidel wieder. E.H.

Samstag, 04.02.2012

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