Madrigal

kultur 99 - Oktober 2013

Das Wort leitet sich vermutlich von mandra = Herde ab, da die frühesten Werke auch Mandriale hießen. Im 14. Jahrhundert war das Madrigal eine von den Troubadours übernommene Dichtform in Italien. Das Madrigal des 16. und frühen 17. Jahrhunderts war in Italien das Gegenstück zur geistlichen Motette. Diese Madrigalform entwickelte sich aus der sogenannten Frottola, einer einfachen, vierstimmigen Liedform. Die Texte des Madrigals, bei denen in der Regel Sieben- und Elfsilber abwechseln, sind hochstilisierte Liebes- oder Naturdichtung, die sich durch eine bilderreiche Sprache auszeichnet. Das Madrigal machte viele Wandlungen durch. Während es zunächst als mehrstimmige Chorkomposition erschien, wurde es später auch als instrumental begleitetes Sologesangsstück sehr beliebt. Das Madrigal war die bedeutendste weltliche Musikform seiner Zeit. Seine Blütezeit hatte es in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts hingegen verlor es allmählich wieder an Bedeutung. Chöre, die sich der Pflege alter Musik widmeten, nannten sich im 19. Jahrhundert gern Madrigal-Vereinigung. E.H.


Dienstag, 10.12.2013

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