Opernhaus Bonn

Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny

Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny
Foto: Thilo Beu
Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny
Foto: Thilo Beu

Oper - Kurt Weill

Oper in drei Akten von Kurt Weill
Libretto von Bertolt Brecht
Inszenierung: Volker Lösch
Premiere: 11.09.2022

Die Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ zeigt am Beispiel dieser fiktiven Stadt im Nordamerika der 1930er-Jahre, wie die Lebens- und Wirtschaftsform des Kapitalismus sich selbst zerstört, in Zusammenhang mit der vom Menschen verursachten Zerstörung der Natur. Die Stadt wurde von Leokadja Begbick, dem Prokuristen Fatty und Dreieinigkeitsmoses gegründet – am Rand einer Wüste, nahe einer Küste, an der Gold gefunden werden kann. Das Ziel der Stadtgründer ist es, durch den Betrieb von Bars und Bordellen Männer, die von der Küste kommen, ihres frisch erworbenen Goldes zu entledigen. Bald werden die aus Alaska stammenden Holzfäller Sparbüchsenbill, Jim Mahoney, Alaskawolfjoe und Jack O’Brien in Mahagonny ansässig. Jim verliebt sich in die Hure Jenny. Als es mit der Wirtschaft in der Stadt bergab geht und ein Hurrikan aufzieht, erfindet Jim das „Gesetz der menschlichen Glückseligkeit“. Laut diesem ist alles erlaubt, außer pleite zu sein. Darauf stehe die Todesstrafe. Bald erfindet Jim weitere Regeln, die ein lasterhaftes Leben zum Ziel machen. Eines Tages geht ihm selbst das Geld aus, seine Regeln werden ihm zum Verhängnis und schließlich versinkt die gesamte Stadt im Chaos.
Das mehr als 90 Jahre alte Werk erscheint heute brandaktuell. Volker Lösch bringt in seine Inszenierung Erfahrungen und Erzählungen von Menschen mit ein, die im Sommer 2021 die Flutkatastrophe im Ahrtal erlebt haben.
Der Komponist Kurt Weill (*1900 in Dessau; †1950 in New York) schuf zahlreiche musikalische Werke. Besonders bekannt und bis heute im Repertoire erhalten sind zwei Opern, die er gemeinsam mit Bertolt Brecht erarbeitete: „Die Dreigroschenoper“ (1928) und „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ (1930). Die Uraufführung von „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ fand am 9.03.1930 in der Oper Leipzig statt. Im Saal platzierte Nazi-Horden brachten die Stimmung so sehr gegen das Werk auf, dass die Vorstellung beinahe hätte abgebrochen werden müssen. Weill emigrierte im Jahr 1933 in die USA, nahm die amerikanische Staatsbürgerschaft an und konnte am Broadway teilweise an seine früheren Erfolge anknüpfen.
Bertolt Brecht (*1898 in Augsburg; †1956 in Berlin) zählt zu den einflussreichsten deutschen Dramatikern und Lyrikern des 20. Jahrhunderts. Von 1922 bis 1924 war er Dramaturg an den Münchner Kammerspielen, anschließend bis 1926 Regisseur am Deutschen Theater in Berlin. Von 1933 bis 1948 lebte er im Exil, wo viele seiner Dramen entstanden. Zurück in (Ost-)Berlin war er bis zu seinem Tod als Autor und Regisseur in der DDR tätig.
Volker Lösch (*1963 in Worms) war, bevor er im Jahr 1995 in Zürich ins Regiefach wechselte, als Schauspieler tätig. Von 2005 bis 2013 war er Hausregisseur und Mitglied der künstlerischen Leitung am Staatstheater Stuttgart. Inzwischen gehört Lösch zu den profiliertesten Regisseuren des Gegenwartstheaters und wurde im Jahr 2013 mit dem Lessing-Preis des Freistaates Sachsen ausgezeichnet. In vielen seiner Inszenierungen integrierte Lösch Vertreter/-innen unterschiedlicher sozialer Gruppen – z. B. als Sprechchor – in die Arbeit mit dem jeweiligen professionellen Schauspielensemble. Am Theater Bonn inszenierte Lösch bisher „Waffenschweine“, „Nathan“, „Bonnopoly“, „House Of Horror“, „Fidelio“ und „Angst“.
Auch diese Oper präsentiert das Theater Bonn im Rahmen der Reihe „Fokus ´33“, die Werken gewidmet ist, die in Folge des Nationalsozialismus aus den Spielplänen verschwanden.

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