Theatergemeinde BONN

L’elisir d’amore – Ein heiteres larmoyantes Spiel?

Klaviermusik
Foto: pixabay / stevepb
Klaviermusik
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Vortragsreihe zu "L’elisir d’amore"
Seminar - Dr. Benedikt Holtbernd

Donizetti war ein Vielschreiber – in seiner Zeit kein Einzelfall, im Vergleich zur Oper der zweiten Hälfte jedoch eher belächelt als ernst genommen. Für Verdi und Wagner galt einzig die singuläre, einzigartige Bedeutung jeder einzelnen Oper, die sie im stetigen Ringen um das Ideal des Gesamtkunstwerks für sich beanspruchten. Oper als Gebrauchsware wurde nicht mehr akzeptiert. Aber heißt Konfektionsware Oper auch gleich, dass das einzelne Werk ohne künstlerischen Anspruch sei? Liegt die Faszination einer Oper wie „L’elisir d’amore“ nicht gerade darin begründet, auf welche Weise Donizetti das Musiktheaterwerk mit festgelegten Schablonen so zusammenbaut, dass sie doch einen eigenen Charakter erhält, der sie von anderen unterscheidbar macht? Mit großem Raffinement kombiniert Donizetti die Parameter der Musik auf so geschickte Weise, dass unerwartet Charaktere gleichsam aus einem Nichts der Typologien entstehen, die weit über eine Klischees bedienende Massenware hinausweist.

Die Themen der Sitzungen sind:
1. Der Typus „Opera buffa“ in Abgrenzung zur „Opera seria“ und hin zum „Melodramma giocoso“
2. Die Opernproduktion Donizettis im zeitgeschichtlichen Kontext europäischen Opernschaffens.
3. Die Fertigkeiten der Instrumentalmusiker und Sänger und die szenischen Möglichkeiten der seinerzeit gängigen Opernpraxis.
4. Die Zusammenarbeit des Komponisten mit Librettisten und Theaterintendanten/Impresarios
5. Die Akzeptanz pragmatischer Sachlichkeit und der tristaneske Rezeptionsmissbrauch des Liebestranks.
6. Die Lust am Spiel als bittere Lust am Leben.

Der Referent:
Dr. Benedikt Holtbernd studierte Musikwissenschaft und Germanistik an der Ruhr-Universität Bochum und promovierte über "Die dramaturgischen Funktionen der Musik in den Schauspielen Goethes". Gleichzeitig studierte er Gesang. Er war Dramaturg, Pressesprecher, Künstlerischer Betriebsdirektor und Operndirektor an verschiedenen Theatern von der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg, über das Stadttheater Bern, die Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld und Mönchengladbach bis hin zur Sächsischen Staatsoper Dresden, Semperoper. In Bonn war er Künstlerischer Geschäftsführer des Deutschen Musikrates. Er ist als Musikmanager international tätig.

Termine: 18., 25. Februar sowie 4., 11., 18. und 25. März 2025 (6-mal dienstags von 16 Uhr - 17.30 Uhr)

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Die Termine

Di

18

Feb

Theatergemeinde BONN | 18.02.2025 | 16.00 Uhr - 17.30 Uhr


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