Abbs, Annabel: Die Tänzerin von Paris

Die Tänzerin von Paris
Foto: Aufbau Taschenbuch
Die Tänzerin von Paris
Foto: Aufbau Taschenbuch

kultur 145 - April 2018

Das ist wieder so ein Titel, der nichts verrät – auf dem Titelbild der Eiffelturm mit einer jungen Frau (der Tänzerin?), von hinten zu sehen in zeitlosem blauen Kleid. Nimmt sie Abschied von Paris, schaut sie sehnsüchtig, traurig, oder voller Hoffnung und Erwartung? Wir wissen es nicht, aber es ist nicht irgendeine Tänzerin, es ist die Tochter von James Joyce, der weltberühmt wurde und ist durch seinen Ulysses. Seine Tochter ist immer und zuerst die Tochter von James Joyce, egal wie gut sie tanzt und wie gern sie ein eigenes Leben hätte. Sie hat keines, sie ist die Muse eines Genies, der halbblind ist und Hilfen braucht, z. B. zum Vorlesen. Ein junger Mann kommt dazu ins Haus, und Lucia verliebt sich in ihn. Er ist Samuel Beckett, doch ihre Träume vom Glück an seiner Seite bleiben Träume, und das Geheimnis ihrer Eltern, das endlich ans Licht kommt, zerstört nicht nur sie.

Das Buch ist fiktiv und spielt auf zwei Ebenen: Einmal ist es ihre Geschichte als junge, hoffnungsvolle Tänzerin; die andere der erwachsenen, psychisch-seelisch kranken Frau, die jahrzehntelang versucht, in der Therapie bei dem berühmten C. G. Jung, sich selbst zu finden und frei zu werden. C. G. Jung verbrannte seine Notizen über die Patientin Lucia Joyce, war aber stets der Meinung, ihr Problem sei der Vater.
Sie gilt – laut Lexikon – als schizophren, verbrachte fast ihr ganzes Leben in Anstalten, wurde eingesperrt und galt als verrückt, weil sie nicht sein durfte, wer sie war...

Donnerstag, 06.12.2018

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