Der große Coperlin - GOP-Varieté-Theater - kultur 139 - Oktober 2017

Die große Coperlin-Show
Foto: GOP Varieté-Theater
Die große Coperlin-Show
Foto: GOP Varieté-Theater

Glitter, Glamour, Coperlin

Das GOP Bonn feiert seinen ersten Geburtstag und pünktlich zur 6. Show, die eine Reihe hervorragender Künstlerinnen und Künstler präsentiert, ist er da: Coperlin. Ein Zeitreisender mit Menjou-Bärtchen der 20er Jahre zu Rüschenhemd und rotem Smoking.
Er kennt alle Größen des Showbizz der letzten hundert Jahre persönlich, ihm lagen die Zuschauer in Paris und Las Vegas, in Berlin und London zu Füßen.
Sein Charme ist so unverwüstlich wie sein ironisches Grinsen. Die Personifizierung von Entertainment ...
Nun gut, er vergeigt schonmal ein paar Zaubertricks, jongliert auchmal amZiel vorbei und kippt seinen Charme gleich kübelweise über den Bühnenrand — aber mit entwaffnendem Blick und einem „Et wow“ sowie einigen irgendwoher geholten und irgendwohin geworfenen Konfettis nimmt ihm das niemand
im Saal übel.
Dustin Nicolodi, 33, Spross einer Familie, die seit acht Generationen Zirkus macht, istmehr als der rote Faden dieses Programms im Bonner GOP, durch das er mit allerlei Späßen führt, er ist die Seele, ein Vollblutkünstler mit großer Geste und perfektem Timing.
Das zweistündige Programm Der große Coperlin, das zuvor schon in allen anderen GOP-Städten erfolgreich lief, steht bis zum5. November acht Mal pro Woche (außer Montag und Dienstag) auf dem Programm. Dabei ist das Ziel der Show(s) des GOP, wie Direktorin Julia Feirer anlässlich der Premiere anmerkte, nicht „höher, schneller, weiter“, sondern: „Immer anders“. Was ein wenig Understatement ist, denn die in dieser Show auftretenden Künstler gehören auf jeden Fall zu den besten ihres Fachs:
Emma Phillips (27), Neuseeländerin, zeigt bei ihren beiden Auftritten - als Akrobatin am Luftring und als Antipodistin (Fußjonglage) - Können gepaart mit Anmut.
Marcel Peneux, mehrfacher Weltmeister im Stepptanz aus Suriname, scheint aus einemVaudeville-Theater amBroadway der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nach Bonn gekommen zu sein: Elegant, charmant, perfekt.
David Burlet aus Frankreich präsentiert eine alte asiatische Kunst mit komödiantischer Rahmenhandlung: Tellerjonglage mit Hindernissen ...
Das Duo Liazeed aus Kuba, das nach Auftritten beim Zirkusfestival inMonte Carlo und im Moulin Rouge nun Bonn die Ehre erweist, vereint bei seiner Akrobatiknummer scheinbar übermenschliche Kraft mit absoluter Perfektion. Atemberaubend.
Sheila Nicolodi, Tochter von Willer Nicolodi, einem der weltbesten Bauchredner und Schwester des „großen Coperlin“ zeigt eine Pole-Akrobatik-Nummer der Extraklasse, Kraft und Schönheit gepaart.
Bei Chris Kilianos (Deutschland) Strapatenakrobatik scheint die Schwerkraft nicht vorhanden zu sein, so einfach und leicht sehen seine Bewegungen an den zwei von der Decke herunterhängenden Seilen aus.
Las Vegas erprobt sind Craig Christian& Elizabeth Best aus Großbritannien. Ihre modern dargebotenen Zaubereien verblüffen wohl jede(n) im Publikum und lassen Fragezeichen auf allen Gesichtern erscheinen: „Wie haben die das denn gemacht?“
Nicht unerwähnt bleiben sollen die beiden attraktiven Begleiterinnen von Coperlin. Alexandra Kovalyova aus Kasachstan – die auch schon Tänzerin im Moulin Rouge war – und Olivia Grainge aus Großbritannien. Sie sind Tänzerinnen, Nummerngirls und Assistentinnen und versprühen einen (familienfreundlichen) Hauch von Erotik, die in den großen Zeiten des Varietés immer dazugehörte.
Zum Erfolg jedes Varieté-Programms gehört unbedingt eine alles verbindende Licht- undMusikregie, die aus den Einzelnummern ein rundes Programm macht. Regisseur Michael Winterberg und sein Technik-Team haben dies bei der Großen Coperlin-Show perfekt erreicht.
ubi

Freitag, 24.11.2017

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