Speck, Daniel: Bella Germania

Bella Germania
Foto: Fischer Taschenbuch
Bella Germania
Foto: Fischer Taschenbuch

kultur 137 - Juni 2017

Die ersten Gastarbeiter kamen damals, kurz nach dem Kriege, aus Italien, vornehmlich aus dem Süden, oft aus Sizilien. Man war bitterarm, aber im zerstörten Deutschland wurde aufgebaut und Arbeitskräfte waren begehrt. Fremde sah man eigentlich nicht gern.
Es war schwer für beide Seiten, aber trotz allem gab es immer wieder die Liebe, unerwartet, ungewollt, nicht unterdrückbar. Auch Vincent und Giuletta verfielen ihr und einander.  Giuletta war schon einem anderen versprochen und nicht fähig, sich zu lösen, die Liebe hielt dennoch ein Leben lang. Und ihr gemein
samer Sohn stand zwischen zwei Welten.
Es ist ein Buch, das einen nicht loslässt, es führt durch Jahrzehnte und Generationen bis zu einem vielleicht versöhnlichen Ende, wenn auch ohne Happy-end.
Zurückversetzt in scheinbar doch längst vergessene Zeiten und – unwillkürlich – zugleich in höchst aktuelle Konflikte, bezieht man Stellungen und möchte so gerne helfen, bangt um Gefühle, versteht Emotionen, kämpft mit und hasst, wo es eigentlich nichts zu hassen gibt.
Leben ist schwer, Verzeihen auch, Verstehen beinahe unmöglich. Und dieses Buch ist ebenso unsentimental wie wunderbar.













Daniel Speck
Bella Germania
Fischer Taschenbuch,
7/2016,
624 Seiten,
Klappenbroschur,
14,99 €

Dienstag, 12.09.2017

Zurück

Merkliste

Veranstaltung

Momentan befinden sich keine Einträge in Ihrer Merkliste.



Letzte Aktualisierung: 28.03.2024 13:01 Uhr     © 2024 Theatergemeinde BONN | Bonner Talweg 10 | 53113 Bonn