Oh, wie schön ist Panama - Junges Theater im Thalia - kultur 132 - Januar 2017

Oh, wie schön ist Panama
Foto: actorsphotography
Oh, wie schön ist Panama
Foto: actorsphotography

Spaß mit Bär, Tiger und Ente


Eigentlich heißen die beiden sympathischen Jungs ja Björn und Titus. Letzterer ziemlich bodenständig, während ersterer am liebsten mit einem Oberdoppeldreifach-Looping um die weite Welt fliegen möchte. In Wirklichkeit wollen die beiden jedoch nur spielen. Zum Beispiel den Bären und den Tiger in Janoschs Kinderbuch-Klassiker Oh, wie schön ist Panama. Regisseurin und Ausstatterin Anja Schöne hat auf der Studiobühne des Jungen Theaters im Metropol-Kuppelsaal eine hübsche Rahmenhandlung um die bekannte Geschichte gebaut, bevor die Reise losgeht ins Land, wo die Bananen duften (ein bisschen sogar nach Nutella!) und alles noch viel schöner ist als im gemeinsamen Häuschen am Fluss. Natürlich muss auch die kleine hölzerne Tigerente mit, ohne die das muntere Duo keinen Ausflug wagen würde. Außerdem Hut, Kochtopf und Fischerrute – also fast alles, was man für eine Wanderung in die Ferne so braucht.
Geschickt ziehen Frank Musekamp (Bär), bekannt von etlichen Rollen am Euro Theater Central, und Stefan Merten (Tiger) die Zuschauer mit in die spielerische Handlung und die Abenteuer ihrer Figuren. Aus ein paar großen Bauklötzen erschaffen sie eine ganze Fantasiewelt. Mit aus einfachen Papptellern gebastelten Masken präsentieren sie all die Tiere, die ihnen den Weg nach Panama weisen sollen. Da ist die piepsende kleine Maus, die das Land der Träume für ein neues Supermauseloch hält. Der alte Fuchs, der gerade mit einer schnatternden jungen Gans Geburtstag feiert, schickt die Reisenden schnell fort, was Tiger doch etwas brutal findet. Freundlicher sind da der listige Igel und der ängstliche Hase, die es leider dauernd eilig haben. Am nettesten ist freilich die Kuh, die beim ewigen Wiederkäuen den Blues kriegt.
Unter der musikalischen Leitung von Basil Weis erhält jedes animalische Wesen seine markanten Töne, Kinderlieder zum Mitsingen gibt es auch. Bis Bär und Tiger ihr Traumziel entdecken: Ein gemütliches Haus am Fluss mit leckeren Fischen (zugegeben: die Küche von Bär und Tiger ist noch nicht komplett vegetarisch), in der Nähe ein Wald voller schmackhafter Pilze. Ungefähr so gemütlich wie einst zuhause. Warum also Panama suchen (Bananenrepublik ist eher was für die Erwachsenen), wenn das Paradies so nahe liegt? Klar: Sie sind wieder da, wo sie losgegangen sind.
Die alte Botschaft wäre indes ein bisschen zu einfach für die Ferienflieger-Kids des 21.Jahrhunderts. Björn und Titus finden es deshalb toll, mal über die Grenzen zu blicken und es daheim ebenfalls schön zu finden.
Janosch (alias Horst Eckert, der in Oberschlesien zur Welt kam und seit langem auf Teneriffa wohnt), der im Sommer 2016 seinen 75. Geburtstag feierte, kann seine gute Nachricht dennoch wiederfinden in dieser bezaubernden Aufführung. E.E.-K.

Spieldauer ca. 1 Std., keine Pause
nächste TerminE:
8.01. , 12.02., 25.02., 26.02., 4.03.17
sowie diverse Vormittagstermine
Empfohlen für Publikum ab 3 Jahren.

Dienstag, 24.01.2017

Zurück

Merkliste

Veranstaltung

Momentan befinden sich keine Einträge in Ihrer Merkliste.


Letzte Aktualisierung: 20.04.2024 09:01 Uhr     © 2024 Theatergemeinde BONN | Bonner Talweg 10 | 53113 Bonn