Restaurant Bandoneón in Bonn-Kessenich

Restaurant Bandoneon, Bonn-Kessenich
Foto: Juliane Schmidt-Sodingen
Restaurant Bandoneon, Bonn-Kessenich
Foto: Juliane Schmidt-Sodingen

kultur 130 - November 216

Woran denken Sie, wenn Sie das Wort Bandoneon hören? Sicherlich an Musik, vielleicht an Tango? Seit dem frühen 20. Jahrhundert ist das Bandoneon mit seinen mal sanften, mal schwermütigen, oft mysteriösen Klängen ein prägendes Element argentinischer Tangoorchester. Aber wussten Sie, dass das Instrument eine deutsche Erfindung ist? Es geht auf den Krefelder Musiker Heinrich Band (1821-1860) zurück, der für die von dem Chemnitzer Instrumentenbauer Carl Friedrich Uhlig (1789-1874) entwickelten Konzertinas mit quadratischem Querschnitt die charakteristische Tastatur entwickelte und seine Kreation in Anlehnung an das 1820 erfundene Accordion „Bandonion” (alte Schreibweisen) nannte. Während das Bandoneon in Deutschland bald vom Akkordeon verdrängt wurde, wurde es in Argentinien berühmt als „beste deutsche Erfindung” und ist nun als „Re-Import” in Deutschland bei Tangokonzerten wieder zu erleben.


Und warum dieser lange Exkurs?
Weil das Restaurant Bandoneón in Bonn-Kessenich diese argentinisch-deutsche Symbiose auf das Schönste vereint. Vor einigen Wochen hat das Bandoneon unter der Leitung von Khochnav Youssef in den Räumen der ehemaligen Traditionsgaststätte Kartäuserhof (in Nachbarschaft zum Sassella und Rincon de Espana) Einzug gehalten. Das Gebäude wurde umfassend renoviert und strahlt mit neuer Glasfassade nun schon von außen eine gewisse großstädtische Eleganz aus. Im Inneren erwartet Sie ein gemütlicher Gastraum mit Holzmobiliar auf Parkettboden, mit Raumteilern und Nischen – typisch für eine deutsche Gaststätte. Im Kontrast dazu hat der Tango die Wände erobert! Großformatige Wandgemälde stellen Tanzszenen und Instrumente dar und sorgen für ein kulturelles Flair, das von einem großen Flügel und roten Samtvorhängen unterstützt wird: eine besondere Salonatmosphäre. Das Kessenicher Publikum hat das Bandoneon schon innerhalb kurzer Zeit für sich entdeckt: Hier treffen sich alle Generationen – mal nur auf ein Getränk und vielleicht ein paar Tapas, mal zum größeren Menü. Die Speisekarte bietet eine sehr vielseitige Auswahl: klassische argentinische Steaks und Spezialitäten wie Tournedos mit Serranoschinken und Salbei (siehe Bild), Lamm-Carrée mit Kräutermarinade, Barbarie-Entenbrust, kreative Gerichte mit Fisch und Meeresfrüchten, z.B. mit Blattspinat gefüllte Tintenfischtuben, gegrillte Sardinen oder Dorade mit Kräuterbauch. Zu allen Hauptgerichten (19-26 €) gibt es tagesaktuelle Beilagen und einen wirklich vielfältigen Beilagensalat. Ungewöhnlich, aber ge
schickt, folgt in der Speisekarte erst nach den Hauptgerichten eine große Auswahl an Salaten, Folienkartoffel-Gerichten, Steinofenpizza und Tapas. Auch an vegetarischen Speisen mangelt es nicht.
Der Service ist sehr gut geschult, sehr aufmerksam und freundlich. Ein Gewinn für Kessenich – und auch ein Tipp für Weihnachtsfeiern! J.S

Restaurant Bandoneón
Inhaber:
Khochnav Youssef
Karthäuserplatz 15
53129 Bonn
Tel. 02 28 / 36 02 87 67
ca. 100 Plätze
Öffnungszeiten:
Mo/Mi-So 18-24,
Di Ruhetag

Donnerstag, 19.01.2017

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