Böhler, Britta: Der Brief des Zauberers

kultur 123 - Februar 2016

Thomas Mann, der „Zauberer“, schrieb den Brief, um den es hier geht, im Jahr 1936.
80 Jahre später erzählt die Autorin Britta Böhler in ihrem Debutroman Der Brief des Zauberers vom Leben und Schreiben des deutschen Nobelpreisträgers, der damals bereits seit zweieinhalb Jahren unfreiwillig mit seiner Frau und den beiden jüngsten Kindern im Exil im schweizerischen Küßnacht lebte.
Sie leben auf vergleichsweise hohem Niveau, dennoch leidet Mann am Heimweh nach Deutschland, seinem Deutschland, und wird sich bewusst, dass es vergangen ist.
Der Brief, mit dem er sich von den Nazis distanzieren will, ist noch nicht veröffentlicht, und er zaudert mit dem Anruf, mit dem er ihn freigeben wird oder nicht.

In diesen Tagen spielt das Buch, berichtet vorwärts und zurück in der Zeit, erzählt mit erstaunlicher Intensität von der Gedankenwelt und dem Alltag eines Mannes, der längst allen bekannt ist (nicht zuletzt dank seiner akribischen Tagebücher). Man lernt ihn kennen als Zauderer, nicht als Zauberer, und er ist so um vieles sympathischer und menschlicher in der leisen, sehr persönlichen Darstellung dieser Autorin, die mir unbedingt lesenswert scheint.

Aufbau
Verlag,
gebunden
mit
Schutzumschlag,
224 Seiten,
18,99 €



oder


Aufbau
Taschenbuch,
224 Seiten,
9,99 €

Donnerstag, 07.07.2016

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