Vom Löwen, der nicht schreiben konnte - Junges Theater Bonn im Thalia - kultur 122 - Januar 2016

Vom Löwen, der nicht schreiben konnte
Foto: Friedrich Schulz, Friedrichson-Pressebild
Vom Löwen, der nicht schreiben konnte
Foto: Friedrich Schulz, Friedrichson-Pressebild

Lustige Liebesbriefe



Die Löwin liegt gern in der Sonne und liest Bücher. Der Löwe ist von ihrem Anblick hingerissen. Nur wie kommt man einer solch schönen und gebildeten Dame näher? Gut brüllen kann der König des Dschungels ja, aber wohlgesetzte Worte sind nicht ganz seine Sache. Eigentlich müsste man der Dame sogar einen Brief schreiben. Das hatte dem Löwen ein Missionar erzählt, den er dann leider fraß. Weil der Löwe nicht schreiben kann, sucht er Hilfe bei den anderen Tieren. Schließlich ist er der Boss. Nur schreibt der Affe was von leckeren Bananen, das Nilpferd kennt nichts Schöneres, als im Fluss zu tauchen. Der Mistkäfer parfümiert gar den Brief, was die Giraffe ganz eklig findet. Selbst der Papagei, im ganzen Dschungel für sein poetisches Talent bekannt, bringt nicht das zu Papier, was des Löwen Herz bewegt. Alle können nur das aufschreiben, was sie selbst toll finden.
Regisseurin Konstanze Kappenstein, die im Kuppelsaal der Thalia-Buchhandlung im Metropol, der Studio-Bühne des Jungen Theaters Bonn, bereits mit großem Erfolg Malala und zuletzt am Euro Theater Central Ein Pfund Fleisch von Albert Ostermeier inszenierte, erzählt die Geschichte Vom Löwen, der nicht schreiben konnte nach dem beliebten Bilderbuch von Martin Baltscheit mit ganz einfachen Theatermitteln. In der Ausstattung von Julia Dohrn-van Rossum wird der Urwald mit wenigen Requisiten lebendig. Sören Ergang mit gelber Mütze spielt den Löwen, der zunehmend in Rage gerät. Julia Röbke verkörpert mit gelbem Schlabberpulli die Löwin und all die anderen Tiere. Keine große Maskerade mit aufwändigen Kostümen – die beiden Spieler bleiben bei allen witzigen Verwandlungen immer als Menschen kenntlich, die lustvoll in Rollen schlüpfen und im ganzen Raum herumtollen.
Die kokette Löwin genießt die komischen Anstrengungen des verliebten Herrn mit ebensolchem Vergnügen wie das Publikum. Dabei weiß sie doch längst, dass er am liebsten mit ihr faul unter einem Baum liegen und in den Abendhimmel schauen möchte. Genau wie sie mit ihm. Das männliche Imponiergehabe kann er ruhig mal lassen. Lesen und schreiben wird sie ihm noch beibringen. Denn das macht Spaß! Wie die einfallsreiche Aufführung des JTB, bei der es für Kinder und Erwachsene viel zu lachen gibt. E.E.-K.

Spieldauer ca. 60 Min., keine Pause
die Nächsten Termine :
10.1. // 23.01. // 24.01. // 13.02.16

Empfohlen für Zuschauer ab 4 Jahren.

Dienstag, 02.02.2016

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