Puértolas, Romain: Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Ikea-Schrank feststeckte

kultur 113 - Februar 2015

Er kommt aus Indien, der charmante Fakir, ohne Geld, mit riesigem Bart und Turban und mit einem Rückflug-Ticket. Er möchte in Paris bei IKEA (in Indien gibt es keine Filialen) ein neues Nagelbett kaufen, mit 5000 Nägeln – oder sind es 15000? Jedenfalls unendlich viele, aber es ist nicht vorrätig, jedoch bis zum nächsten Tag zu besorgen. Das passt, sein Flug geht erst nachmittags zurück, bis dahin..., aber lesen Sie selbst.
Bis er Wochen später vielleicht (?) zurückkommt, hat er sich verliebt, mehrere Länder, wenn auch unfreiwillig, bereist, ist ein berühmter Schriftsteller geworden, denn er hat seine Geschichte mit einem IKEA-Bleistift auf sein Hemd geschrieben (mangels Papier), und hat eine berühmte Schauspielerin kennengelernt, die ihn lanciert. In ihrem Schrankkoffer zwischen ihren Dessous ist er nach Rom gekommen, weil ein Pariser Roma, Taxi-Fahrer, dem er hundert Euro schuldet, die er nicht hat, ihm nach dem Leben trachtet... Die ganze unsinnig-wahnsinnige Geschichte, die in einem IKEA-Schrank in Paris beginnt, führt über London und Barcelona, über Libyen und Rom, und endet wieder in Paris, denn nur dahin wollte er ja der Liebe und Maries wegen zurück. Das Nagelbett braucht er nicht mehr, er wird kein Fakir mehr sein, sondern Schriftsteller und glücklich und gut... Und all die armen Flüchtlinge und Heimatlosen, die er unterwegs trifft, sind zwar wohl ein Hauptthema des Buches, für ihn aber unwichtig geworden.
(Winzige Ähnlichkeiten mit dem „Hundertjährigen“ sind nur im Titel, das Buch ist für sich witzig, sehr unwahrscheinlich und reiner Lesespaß)!

Romain Puértolas
Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Ikea-Schrank feststeckte

Aus dem
Französischen von
Hinrich Schmidt-Henkel, S. Fischer, 2014,
gebunden, 304 Seiten,
16,99 €.

Donnerstag, 13.08.2015

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