Feyl, Renate: Lichter setzen über grellem Grund

kultur 82 - Januar 2012

Sie hat uns schon etliche große interessante Frauengestalten des 18. und 19. Jahrhunderts vorgestellt, berühmte und weniger bekannte.
In ihrem neuen Buch erzählt Renate Feyl das Leben der bedeutendsten Porträtmalerin des 18. Jahrhunderts und führt anfangs in die Welt der französischen Monarchie, in unermesslichen Luxus, Verschwendungssucht und den schließlichen Untergang, in die spannende Ära der französischen Revolution.
Elisabeth Vigée-Lebrun hieß die Dame und war zu ihrer Zeit weltberühmt. Auch am russischen Hof kannte und schätzte man sie und nahm sie auf, als sie ihr Land verlassen musste. Sie war erstaunlich modern und emanzipiert, sehr selbstbewusst und energisch, sie ging unbeirrt ihren Weg und blieb ihrer künstlerischen Eigenart treu.
Sie heiratete einen Kunsthändler, aber auch von ihm ließ sie sich nicht vereinnahmen, bestand auf ihrem eigenen Geld, fand einen Weg für ein eigenes Konto, kehrte auch nach ihrer Scheidung zehn Jahre später aus Russland zu ihm zurück, wollte jedoch ihn und keinen anderen wieder heiraten. Sie steht inmitten eines geschichtlichen Umbruchs von nie gewesenem Ausmaß, verkehrt mit Kaisern und Königen, malt alle Großen ihrer Zeit, arbeitet wie besessen... Aber haben Sie schon mal etwas von ihr gehört oder gesehen?
Gewiss war sie faszinierend – genau wie das Buch, das Renate Feyl behutsam und lebendig als Porträt der Porträtistin geschrieben hat.

Lichter setzen über grellem Grund
von Renate Feyl
Kiepenheuer & Witsch
8/2011
464 Seiten, gebunden,
19,90 €

Donnerstag, 11.10.2012

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