Schubert, Franz (1797-1828)

aus: kultur Nr. 11 - 11/2004

Das Leben dieses Wiener Komponisten, der nur 31 Jahre alt wurde, verlief denkbar unspektakulär. Seine Heimat hat er kaum verlassen und nachdem er sich für seine Berufung, Komponist zu werden, gegen den Willen seines Vaters entschieden hatte, wirkte er eher unscheinbar im privaten Kreise der sogenannten Schubertiaden, die er zusammen mit seinen langjärigen Freunden veranstaltete. Zu Veröffentlichungen seiner Werke kam es lediglich vereinzelt und eine breite Berühmtheit über die Grenzen Wiens hinaus erlangte er nie.
Die musikalische Begabung Franz Schuberts wurde bereits früh erkannt und gefördert. Seinen ersten Unterricht erhielt er von seinem Vater, welcher Lehrer war; gemeinsames Musizieren war für die Familie selbstverständlich - regelmäßig spielte Franz mit seinem Vater und zwei Brüdern Streichquartette. 1808 wurde Schubert als Chorsänger an die Hofburg aufgenommen, was ihm zugleich einen Platz als Schüler am kaiserlich-königlichen Stadtkonvikt sicherte. Hier musizierte er auch im Orchester und es entstanden seine ersten eigenen Werke. Schuberts kompositorisches Schaffen war ihm ein inneres Bedürfnis; er schrieb in seinem kurzen Leben eine unglaubliche Anzahl von Werken verschiedenster Gattung.
Zu seinen Lebzeiten und auch lange danach war Schubert vor allem für sein umfangreiches Liedschaffen bekannt, das über 600 Werke umfasst. Das Meisterwerk "Gretchen am Spinnrad" nach einem Text aus J.W.v.Goethes Faust entstand bereits im Jahre 1814. Neben Vertonungen wie "Der Erlkönig" und "Das Heidenröslein" erfreuen sich vor allem auch die Liederzyklen "Die schöne Müllerin" und "Die Winterreise" einer großen Popularität. Schubert zählt mit den Kompositionen dieser Gattung zu den Meistern des deutschen Kunstliedes. Seine Kammermusik sowie die Orchesterwerke erlangten erst später den Rang bedeutender Zeugnisse im Übergang zur Romantik. Unter seinen Sinfonien sind vor allem die "große" C-Dur Sinfonie und die sogenannte "Unvollendete" hervorzuheben. Von den insgesamt 15 Streichquartetten ist das Werk in d-moll, benannt nach einem eigenen Lied "Der Tod und das Mädchen", wohl am bekanntesten. Ebenso komponierte Schubert Opern, Messen, Chormusik und unzählige Klavierwerke.
Der Komponist starb an den Spätfolgen einer Syphiliserkrankung. Internationale Berühmtheit erlangte Schubert erst nach seinem Tod, unter anderem durch die Wiederentdeckung der C-Dur Sinfonie durch Robert Schumann. E.H.

Zum Nachlesen:
Peter Härtling, Schubert, Roman, dtv, 255 S., 8,50 €.
Ernst Hilmar, Franz Schubert, Rowohlt Taschenbuch, 158 S., 7,50 €.
Malte Korff, Franz Schubert, dtv, 190 S., 10 €.

Zum Nachhören:
Franz Schubert, Lieder, Dietrich Fischer-Dieskau, emi, 7,99 €.
Franz Schubert, Sonate D 960 / Unvollendete, Rudolf Serkin,
Scl (Sony), 12,99 €.

Dienstag, 25.02.2014

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