Regisseur/in - kultur Nr. 35 - März 2007

Umfassende Aufgabe des Theaterregisseurs ist die Erarbeitung und Umsetzung der Inszenierung eines Bühnenwerkes. Dies beginnt beim Text des Stückes, der für die jeweilige Inszenierung - je nach Interpretation oder z.B. Zeitvorgaben - gegenüber der Fassung des Autors evtl. gekürzt oder modifiziert wird. Dem schließt sich die Ausarbeitung der Szenenfolge an und damit die Zusammenarbeit mit den für die Inszenierung zuständigen Bühnen- und Kostümbildnern sowie der Dramaturgie. Auch die Auswahl der Darsteller für die Rollen des Stückes obliegt dem Regisseur. Hiermit beginnt der intensivste Teil seiner Tätigkeit: die Erarbeitung einer premierenreifen Inszenierung gemeinsam mit den Darstellern - während die künstlerisch-technischen Abteilungen in Abstimmung mit ihm Bühnenbild, Kostüme, Toneinspielungen etc. anfertigen. Nach der Premiere gehört bei festangestellten Regisseuren auch die Überwachung von Repertoirevorstellungen zum Aufgabengebiet. Anderenfalls übernimmt dies ein Abendspielleiter. Während festangestellte Regisseure Regien vom Intendanten zugewiesen bekommen, muss der freie Regisseur für einzelne Inszenierungen engagiert werden - was ein hohes Maß an Mobilität und Flexibilität erfordert.
Die Tätigkeit als Regisseur setzt sehr umfangreiche und vielseitige Kenntnisse und Fähigkeiten voraus - von guter Allgemeinbildung, literarischer und evtl. musikalischer Bildung sowie technischen Kenntnissen über Stilsicherheit, sprachliche und gestalterische Kreativät und Individualität bis zu persönlichen Qualitäten wie Selbstbewusstsein, Führungsstärke, Verantwortungsbewusstsein und hoher Belastbarkeit.
Eine geregelte Ausbildung zum Regisseur gibt es nicht. Die Bandbreite reicht von „learning by doing“ mit unterschiedlichen vorherigen Wegen beruflicher Bildung und Berufserfahrung am Theater bis hin zum Regie-(Aufbau-)Studium an Universitäten, Hochschulen oder Theaterakademien. Bei letzterem muss zunächst eine Aufnahmeprüfung bestanden werden. Die Studieninhalte sind bei den jeweiligen Hochschulen unterschiedlich, umfassen jedoch generell die Bereiche Werk, Darsteller, Bühne und Praxis. Der Einstieg am Theater erfolgt nach absolviertem Regiestudium (zumeist mit Diplom-Abschluss) in der Regel über Regieassistenzen.
Das Gehalt eines Regisseurs ist Verhandlungssache. Für an Theatern, die Mitglied des Deutschen Bühnenvereins sind, tätige Regisseure gilt ein Monatsgehalt von 1.550 € als Mindestgage. J.S.

Quellen und weitere Informationen:
Bundesagentur für Arbeit, Berufenet, http://infobub.arbeitsagentur.de;
Deutscher Bühnenverein, Berufe am Theater, http://www.buehnenverein.de/presse/statistik_berufe.php.;
Jobatlas Süddeutsche, http://www.sueddeutsche.de/app/jobkarriere/jobatlas/index.html.

Donnerstag, 06.12.2007

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